Was unterscheidet kultursensible von rassismussensibler Psychologie?
Vielleicht hast du auch diese ein*e Kolleg*in, die immer wieder argumentiert, dass sie „offen für andere Kulturen“ sei und „daher nicht rassistisch“ handeln würde.
Viele Fachkräfte haben bereits Schulungen in Kultursensibilität in ihren Ausbildungen oder als zusätzliche Weiterbildungen absolviert.
Doch eine Kultursensibilität kann keine Rassismussensibilität ersetzen. Obwohl kultur- und rassismussensibilität fälschlicherweise oft als Synonyme verwendet werden.
Dabei gibt es einen großen Unterschied, auf den wir in diesem Beitrag eingehen wollen.
Hier eine kleine Unterscheidung zwischen Kultursensibilität und Rassismussensibilität:
1. Kultursensibilität
Kultursensibilität bezieht sich auf die Fähigkeit, andere (von der eigenen sich unterscheidende) Kulturen zu respektieren und mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Sozialisierungen kompetent umzugehen. Es beinhaltet, die eigenen Vorannahmen über andere Kulturen zu reflektieren und die Vielfalt von Werten, Traditionen und Kommunikationsstilen zu verstehen und wertzuschätzen.
Die Ziele sind dabei:
- die Förderung von interkulturellem Verständnis
- der Abbau von Missverständnissen
- die effektive Zusammenarbeit in kulturdiversen Kontexten
2. Rassismussensibilität
Rassismussensibilität hingegen konzentriert sich speziell darauf, wie rassistische Strukturen, Diskriminierung und Vorurteile auf struktureller, institutioneller, interpersoneller sowie internalisierter Ebene wirken. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf dem Erkennen, Hinterfragen und bewussten Dekonstruieren von eingeschliffenen Machtstrukturen, Stereotypen und einer rassistischen Hierarchisierung gesetzt – die dazu führt, dass Personen aufgrund ihrer zugeschriebenen Herkunft oder kulturellen Verortung benachteiligt, herabgesetzt oder verletzt werden.
Ziele einer Rassismussensibilisierung (im Allgemeinen) sind
- der Abbau von Rassismus und unbewussten Vorurteilen
- die Stärkung von Empathie und Solidarität mit marginalisierten Gruppen
- und im speziellen bei Fachkräften der Erwerb von Kompetenzen, um rassimuserfahrende Menschen kompetent zu begleiten.
In konkreten Beispielen könnte das bedeuten, dass ein*e kultursensible Therapeut*in beispielsweise gelernt hat, kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen zu berücksichtigen.
Ein*e rassismussensible Therapeut*in beispielsweise reflektiert, wie (eigene oder institutionalisierte) rassistische Stereotype die Diagnose oder Interaktion mit einer Klientin beeinflussen können.
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